Auszug aus Re-Source – Metaphern für Lebendigkeit von Dittmar Kruse

„Der Inbegriff liebevoller Aufmerksamkeit ist die neugierige, staunende Aufmerksamkeit eines Babys, für das alles ein Wunder ist. Es liebt dieses Wunder, diese staunende Art, die Welt kennenzulernen. Diese unfassbare Lebendigkeit des Moments ist sein Himmel auf Erden. Wir lieben das – noch immer. Wir erleben es meist nicht so intensiv wie als kleine Kinder, und vielleicht auch seltener (wir haben ja auch keine Zeit für so was). Aber wir erleben das Wunder in anderen Formen. Wenn wir Spaß haben, fühlen wir das Sprudeln der Quelle. Wir fühlen es, wenn wir ›ergriffen‹ oder gerührt sind, wenn wir genießen, wenn wir glücklich sind … In unserem Experiment Die Essenz von Ressourcen haben wir uns an solche Formen erinnert.
Es gibt Musik, die ich hundertmal gehört habe, und die für mich immer wieder der Himmel auf Erden ist – (fast) jedes Mal ein neuer Himmel. Und wir erleben das Wunder, wenn wir uns verlieben. Wir lieben es, uns näher und tiefer kennenzulernen. Das heißt nicht, dass wir uns ›bekannt machen‹, bis wir denken: »Kenn ich schon, interessiert mich nicht.« – auch wenn das in Beziehungen so kommen kann. Sich verlieben heißt: Ich liebe es, dir Aufmerksamkeit zu schenken, mich anzuvertrauen und mich vertraut zu machen, deine Lebendigkeit zu fühlen, deine Schönheit zu entdecken. Lieben heißt, nicht damit aufzuhören.“
Quelle: Re-Source – Metaphern für Lebendigkeit.
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