NLP und die Schlechtfühlphobie

(… aus dem Newsletter …)

Liebe Leute,

auch in NLP-Kreisen gibt es oft die Einstellung, dass „negative“ Gefühle wie z.B. Traurigkeit oder Melancholie lieber nicht erlebt werden sollten. Wenn solche Gefühle auftauchen, dann wird schnell „dissoziiert“, oder das Gefühl wird „weggeswisht“, oder man sucht nach Gründen, die man beheben könnte.

Ist das wirklich nötig?

Wir haben ja auch grundlos gute Laune und brauchen keine Begründung dafür – wieso sollten wir dann nicht auch mal grund­los schlechte Laune haben?

Durch die Untertei­lung in „gute“ (erwünschte, ange­nehme) Gefühle und „schlechte“ (uner­wünschte, unan­ge­nehme) Gefühle entsteht eine künst­liche Spal­tung des Erlebens. Das „Schlechte“ wollen wir nur noch los­werden, und wenn das nicht gelingt, stehen wir ihm ohn­mäch­tig, hilflos „gegen­über“, und dann kommen Sorgen oder Wut dazu …

„Unangenehm“ ist ein Gefühl dann, wenn wir es nicht annehmen wollen (obwohl es ja schon da ist). Der Wider­stand, den wir ihm entgegen­bringen, und die Gedanken-Ketten, die dieser Wider­stand mit sich bringt, machen es erst zu einem Pro­blem und lassen es schlim­mer erscheinen, als es ist.

Der (verständ­liche und vergeb­liche) Wunsch, nur „angenehme“ Gefühle anneh­men zu wollen, wertet einen großen Teil des Erlebens ab.

Das wäre, als würden wir aus der Musik alle Moll-Tonarten verban­nen wollen oder alle dunk­len Farben aus der Male­rei. Wie flach wären dann alle Künste, wie lang­weilig die Filme, die ohne Span­nung, ohne Drama nur aus einem laaaangen Happy-End bestehen würden!

Dittmar Kruse


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